Mittwoch, 13. April 2011

Ein Gläschen in Ehren?

Fördert Alkohol die Gesundheit?

Häufig liest man, ein Gläschen in Ehren könnte nicht schaden, im Gegenteil, maßvoll getrunken fördere Alkohol die Gesundheit. Rotwein schütze vor dem Herzinfarkt, Bier spüle die Nieren durch, Wein sei gut für die Durchblutung der Leber. Kurz: Regelmäßiger Genuß von Alkohol verlängere das Leben.

Aber das ist falsch. Alkohol ist weder ein Medikament, noch dient er gar der allgemeinen Gesundheitsförderung.
Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum, lediglich risikoarme Trinkmengen: Für Männer pro Tag 3 mal bis zu ¼ Liter Bier, für Frauen 2 mal ¼ Liter Bier oder 2 mal 1/8 Liter Wein.

Alles, was darüber hinausgeht, erhöht das Risiko für zahlreiche Erkrankungen wie Krebserkrankungen und Störungen im Gefühlsleben wie Depression. Insgesamt erhöht sich das Risiko für psychische und physische Folgeschäden.

Bei Infarkt gefährdeten Männern im mittleren Alter können sehr geringe Alkoholmengen vielleicht gegen das Infarktrisiko schützen. Es gibt jedoch keinen Grund für abstinent lebende Menschen, deshalb mit dem Trinken anzufangen. Frauen die noch nicht in den Wechseljahren sind, neigen ohnehin nicht zum Herzinfarkt, da bringt Alkohol, auch in geringen Mengen, keine schützende Wirkung. Im Gegenteil: Alkohol erhöht die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken und während der Schwangerschaft schadet Alkohol dem Ungeborenen.

Natürlich spielen die Menge, die täglich getrunken wird, und die Regelmäßigkeit, mit der dieses geschieht, eine Rolle. Je weniger regelmäßig getrunken wird, desto geringer ist die Gefahr zu erkranken oder abhängig zu werden.

Doch bei ohnehin gefährdeten Menschen können selbst geringe Mengen bei regelmäßigem Konsum ausreichen, um Abhängigkeit oder Krankheit zu erzeugen.

Mögliche Erkrankungen

Leber und Bauchspeicheldrüse
Männer, die 40 – 60 Gramm Alkohol pro Tag trinken, haben ein sechsmal höheres Risiko, an Leberzirrhose zu erkranken als Männer, die weniger trinken. Für Männer, die 61 – 80 Gramm Alkohol täglich konsumieren, steigt das Risiko auf das über 50-fache.
Während Lebererkrankungen in der Regel schmerzfrei sind und man sie desshalb auch oft erst fetstellt, wenn es zu spät ist, sind chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse – auch sie oft eine Folge von Alkoholmissbrauch – äußerst schmerzhaft, wenn auch seltener als Lebererkrankungen.
Magen und Darm
Der Konsum von 30 – 40 Gramm Alkohol pro Tag, egal in welcher Form, führt oft zu Verletzungen der Magenschleimhaut oder, als Folge des Erbrechens, zu Magenblutungen. Auch die Schleimhaut des Dünndarms wird oft geschädigt.
Herz-Kreislaufsystem
Chronischer Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Herz und Kreislauferkrankungen.

Zu hoher Blutdruck, der jeder ärztlichen Behandlung widersteht, kommt bei Alkoholkonsumenten doppelt so häufig vor wie bei Menschen, die keinen Alkohol trinken.

Wegen des erhöhten Blutdrucks ist der Alkoholkonsum auch mit deutlich erhöhtem Schlaganfall-Risiko verbunden. Bei exzessivem Alkoholkonsum ist die Gefahr eines Hirnschlages oder mangelnder Gehirndurchblutung gegeben.

Störungen des Immunsystems
Regelmäßiger und reichlicher Alkoholkonsum beeinflusst das Blut- und Immunsystem durch direkte oder indirekte Vergiftung des Stoffwechsels.

Schädigung des Ungeborenen

Das Risiko für eine alkoholabhängige Mutter, ein geschädigtes Kind zur Welt zu bringen, liegt bei 40%.

(Quelle Faltblatt DHS)

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